Schutzmaßnahmen - Wassersprühnebelwand

Wir sind seit 1990 ein Biobetrieb  und bewirtschaften unsere Kräuterfelder nach den Richtlinien des „Bund Alternative Anbauer“, einem regionalen Verband Südtirols.

Das gemeinsame Anliegen der Verbandsmitglieder  ist die Entwicklung einer zukunftsorientierten Landwirtschaft, wobei der Schutz und Erhalt der Lebensgrundlagen – Erde, Wasser, Luft – an erster Stelle stehen.

Diesen Anforderungen wird nur eine biologische Landwirtschaft gerecht, die auf den Einsatz von Kunstdünger, Herbiziden und Pestiziden, sogar auf Kupfer und Schwefel  verzichtet.

Wir fördern die boden- und pflanzeneigenen Abwehrkräfte, durch Vielfalt im Anbau, gezielte Bodenbearbeitung, geeignete Fruchtfolgen und organischen Dünger.

Unsere Landwirtschaft ist aktiver Umweltschutz. Um dieser Wirtschaftsweise zu 100%  gerecht zu werden, haben wir keine Investitionen gescheut, unser Grundstück gegen eventuelle Abdrift von Pflanzenschutzmitteln aus den benachbarten Obstbaubetrieben abzuschirmen.

Ca. 5 m hohe Heckenbepflanzung entlang der Grundstücksgrenze sind die lebende Schutzwand gegen Wind und Abdrift, über diesen Hecken haben wir noch eine Wasserdruckleitung  mit Wasserdüsen verlegt, welche nur während des Ausbringens von Pflanzenschutzmitteln in den benachbarten Obstbaubetrieben eingeschaltet wird.

Dabei wird Beregnungswasser mit 10 atü Druck über die Wasserdüsen ca. 5 m nach oben gesprüht. Es bildet sich eine geschlossene Wassersprühnebelwand, welche die feinen Partikel einer eventuellen Abdrift von Pflanzenschutzmitteln aufnimmt und über die Hecken zu Boden bringt. Die Wassersprühnebelwände entlang der Grundstücksgrenzen erreichen eine Höhe von 10 – 15 Metern.

Wenn auch die direkt angrenzenden Obstbauern ihre Pestizide inzwischen sehr rücksichtsvoll ausbringen und die Wassersprühnebelwand selbst vor dem Ausbringen der Pestizide ein- und danach wieder ausschalten, so reichen diese Maßnahmen nicht aus, auch die Pestizidabdrift von weiter entfernten Obstbauern abzuwehren.


Sowohl die Sprühtechnik mit den feinen Sprühdüsen,  aber nicht zuletzt die Rücksichtslosigkeit und Verantwortungslosigkeit mancher Obstbauern beim Ausbringen der Pestizide erzeugen sichtbare Sprühnebel, welche  die Baumkronen bis zu 30 m übersteigen. Diese bleiben dann nicht nur auf den Grundstücken der Ausbringer,  sondern werden kilometerweit verfrachtet und rieseln langsam über die ganze Talsohle nieder.

 

Aus dieser Erfahrung, welche durch Rückstandsanalysen belegt ist, und um Bioqualität garantieren zu können, sahen wir uns 2014 gezwungen, unsere gesamten Kräuterfelder mit Folientunnels zu überdachen und seitlich einzuhausen.